Schon im Jahr 1996 war man in der Marktgemeinde Ober-Grafendorf im Pielachtal einig, dass das bestehende Feuerwehrhaus nicht mehr den Anforderungen der Zeit entspricht. Anfangs wurden von KWI diverse Um-, Zu- und Neubauvarianten am alten Standort erarbeitet. Im Jahr 2004 wurde jedoch aufgrund des herrschenden Platzmangels und der zu engen Zu- und Abfahrt von Seiten der Gemeinde die Entscheidung getroffen, für das neue Haus der Freiwilligen Feuerwehr ein Grundstück im Industriegebiet am Ortsrand von Ober-Grafendorf zu erwerben.

In zahlreichen Planungssitzungen wurden gemeinsam mit dem feuerwehrinternen Bauausschuss die Anforderungen an den Neubau erarbeitet und planerisch umgesetzt. Das Gebäude konnte innerhalb eines Jahres bis zum Sommer 2006 errichtet werden. Die gesamte Möblierung wurde in der Folge von der Freiwilligen Feuerwehr angeschafft. Das Haus konnte am 30. September 2006 feierlich eröffnet werden.

Das Gebäude gliedert sich in einen Verwaltungstrakt, die Fahrzeughalle, einen Werkstätten- und Lagertrakt und den Schlauchturm. Entsprechend dem Einsatzablauf wurden die Funktionen im Gebäude angeordnet: Die Einsatzzentrale mit dem angeschlossenen Chargenzimmer befindet sich beim Eingang mit gutem Überblick über das Areal und die ausfahrenden bzw. eintreffenden Fahrzeuge. Die Räume bieten genug Platz für einen Führungsstab auch bei größeren Einsätzen. Zur Fahrzeughalle hin sind die Garderoben und Sanitäranlagen angeordnet. Nach dem Einsatz ist der Weg zurück zur Garderobe
nur über die obligate Stiefelwäsche möglich, um die Verschmutzung im Garderobentrakt möglichst gering zu halten.

Kurze Wege für die Einsatzkräfte sowie zur Beschickung der Einsatzfahrzeuge waren natürlich ein Grundsatz für die Planung. Der Aufenthaltsraum im Erdgeschoß ist beliebter Treffpunkt für die Feuerwehrleute auch in der Freizeit, was den Zusammenhalt und die Kommunikation in der Gruppe fördert.

Im Obergeschoß des Verwaltungstraktes sind Büros sowie Räumlichkeiten für die Jugend untergebracht. Der Schulungsraum bietet Platz für alle derzeit 94 Mitglieder und ist mit modernster Präsentationstechnik ausgestattet.

Von der Fahrzeughalle direkt erreichbar sind alle Werkstätten und Lagerräume sowie Räumlichkeiten zur Reinigung und Pflege der Einsatzbekleidung. Die Fahrzeughalle selbst bietet Platz für sieben LKW, einer davon mit Überlänge. Ein Stellplatz ist mit einer Montagegrube versehen. Am südlichen Ende ist noch eine Waschbox zur Reinigung der Fahrzeuge aber auch der Schläuche angeordnet, von wo die
gewaschenen Schläuche gleich direkt über den Schlauchlift in den Schlauchturm zur Trocknung befördert werden können. Bei Bedarf kann die Fahrzeughalle später noch nach Süden verlängert werden.

Der Schlauchturm (Halbturm 13 m) dient nicht nur der Schlauchtrocknung sowie der Unverwechselbarkeit jedes Feuerwehrgebäudes, sondern ist auch für den Übungsbetrieb ausgelegt und mit einer Übungswand ausgestattet. Er wurde als Holzkonstruktion mit verleimten Bauteilen errichtet und zum Teil mit Glas, zum Teil mit Meteonplatten verkleidet.